Bericht von Marie Lisa Schulz und Matthias Thome in der Gmünder Tagespost
vom 1. April 2015

Das große Aufräumen nach Niklas

Etwa 25 000 Euro Schaden

Fluchen, das hat sich Ludwig Rettenmaier im Laufe der Jahre abgewöhnt. Bringt ja nichts. Außer einen strafenden Seitenblick von seinen Kindern. Also ist er dazu übergegangen, Sachverhalte sehr diplomatisch zu formulieren. „Es ist nicht unbedingt wahnsinnig geschickt, dass wir an Ostern so ein Wetter haben“, sagt der Betreiber des Skyparks in Wetzgau. Und noch viel ungeschickter ist es, dass Orkan Niklas Unordnung in den gerade erst wieder geordneten Park gebracht hat. Bäume sind umgestürzt, Äste abgebrochen, mehrere Kletter-Routen wurden beschädigt. „Der gelbe Parkour ist hin“, erklärt Rettenmaier. Am Morgen nach dem Sturm hat er sich gemeinsam mit seinen Kollegen ein Bild von den Schäden gemacht. Mitbetreiber Norbert Friedel wagt eine erste Einschätzung: „Der Schaden dürfte sich auf ungefähr 25 000 Euro belaufen.“ Sorgen macht er sich deshalb nicht, schließlich sei der Park versichert. Zwei Übeltäter, die nicht in den Parcours eingebunden waren, hat Friedel bereits ausgemacht: „Zwei Bäume waren morsch, die hat der Sturm umgerissen.“ Einer davon sei in den gespannten „Flying Fox“, ein Drahtseil zwischen zwei Bäumen, gefallen und habe damit eine Kettenreaktion ausgelöst. „Das hat der Baumgutachter übersehen, als er die Bäume geprüft hat“, sagt Friedel.

Mit einer Seilwinde ziehen die Mitarbeiter die gefallene Äste aus dem unwegsamen Gelände. Ein Mitarbeiter klettert auf die bis zu 30 Meter hohen Tannen, in deren Geäst sich umfallende Baume verhakt haben. Mit einer Motorsäge kürzt er sie Stück für Stück, bis sie sich von selbst lösen. Friedel ist guter Dinge, den Skypark – ohne den gelben Parcours – am Karfreitag, 3. April, wieder zu eröffnen. Jedoch nicht bevor Baumpfleger die Schäden begutachtet und dem Parcours Stabilität attestieren haben.

Ludwig Rettenmaier indes lässt der Blick auf die Wetterkarte kalt. Und genau so soll auch das Wetter über die Ostertage werden. „Von leichtem Regen lassen wir uns nicht abhalten“, versichert er. Von Sturm schon.