Bericht in der Gmünder Tagespost vom 14. März 2015 von Marie Lisa Schulz
Die Macher selbst haben ihn noch nicht bezwungen. Ein neuer, schwarzer Kletterparcours stellt die Besucher des Skyparks vor Herausforderungen. Kraft und Geschick sind hier gefragt. Einige Meter weiter kommt es auf etwas anderes an: Vertrauen. Erlebnispädagogik soll das Angebot des Parkes in diesem Jahr erweitern.
Es
													ist kalt. So kalt, dass die Hände nicht greifen wollen. So kalt,
													dass selbst der Betreiber des Skyparks Gmünd, Ludiwg Rettenmaier,
													von „hinterhältigen“ Temperaturen spricht. Trotzdem wird er an
													diesem Tag noch ins Schwitzen kommen. Denn der Skypark öffnete am
													Samstag zum ersten Mal in diesem Jahr. Im Probebetrieb durften Gäste
													die insgesamt zehn Routen ausprobieren. Ein bisschen aufgeregt ist
													Rettenmaier schon. Das merkt man ihm an. Schließlich hat er
													gemeinsam mit seinem Team viel Arbeit investiert, um den Skypark für
													die Kletterer noch spannender zu gestalten. Erst, als die Ersten mit
													roten Wangen und einem breiten Lächeln wieder vor ihm stehen, atmet
													er durch. „Wir haben den Park um den schwarzen Parcours erweitert“,
													sagt er. „Der ist körperlich sehr anstrengend. Ich bin gespannt,
													wann der Erste den Parcours durchläuft, ohne das Sicherungssystem zu
													belasten“, verrät der 42-Jährige. An diesem ersten Tag wird das
													niemand schaffen.
Von
													Baum zu Baum hangelnd sich die Probe-Kletterer. Überwinden ihre
													Ängste. Überschreiten eigene Grenzen. Wen die Kraft verlässt, der
													kann sich einfach in den Sicherungsgurt fallen lassen. Wen
													allerdings der Mut verlässt, der muss auf ein bisschen Zuspruch oder
													auf die Rettung aus dem Waldseilgarten durch einen der geschulten
													Mitarbeiter hoffen. Auch das wird an diesem Samstag geübt.
 Denn
													das Team um Betreiber Ludwig Rettenmaier und Norbert Friedel wird an
													diesem Tag auf die kommende Saison eingestimmt. Auch mit Übungen,
													die die Gruppe enger zusammenwachsen lassen. Übungen, die sie bald
													schon mit Besuchern des Kletterparkes durchführen sollen.
													„Teamerfahrungen waren bisher nicht möglich. Der Waldseilgarten hat
													mit Erlebnispädagogik nicht viel zu tun. Das macht Spaß. Klar. Aber
													da oben ist jeder auf sich allein gestellt“, macht Rettenmaier
													deutlich.
Grünes Licht vom Baumgutachter
Das will der Erlebnispädagoge ändern. Schulklassen, Vereine, Unternehmen oder auch Freundeskreise sollen in Zukunft hier geschult werden. In puncto Vertrauen. Aber auch in Sachen Teamgeist. Denn die Aufgaben, die im Wald auf die Gruppen warten, sind definitiv nichts für Einzelkämpfer. Gemeinsam gilt es eine vier Meter hohe Bretterwand zu überwinden oder eine Leiter zu erklimmen. Die Herausforderung hierbei: Die Leiter steht frei und wird nur durch die Teammitglieder gesichert.
„Als
													wir den Park eröffnet haben, war die pädagogische Begleitung eine
													der Grundvoraussetzungen“, erklärt Rettenmaier und stapft über den
													Waldboden. „Die Wege sind noch nicht fertig“, sagt er fast
													entschuldigend. Es war einfach viel zu tun in den letzten Wochen.
													Die Routen mussten nach- und aufgerüstet, neue Hindernisse
													angeschraubt werden. Eine Aufgabe, die sich die beiden Parkbetreiber
													nicht aus der Hand nehmen lassen. „Wir haben das hier von Anfang an
													mit aufgebaut. Da lernt man seine Anlage gut kennen“, sagt er. Der
													Seilgarten wird permanent überprüft. Von den Betreibern, aber auch
													von Außenstehenden Institutionen. Erst vor einer Woche sei ein
													Baumgutachter da gewesen, der alle Bäume genau gemustert und auf
													ihre Stabilität und Gesundheit überprüft habe. Schließlich geht es
													nur in den Übungen um Vertrauen. Für Ludwig Rettenmaier geht es
													immer um eines: Sicherheit.