Bericht aus der Gmünder Tagespost vom 18. April 2015
Text: Anja
Jantschik, Fotos: Walter Laible
Verein Personensuchhunde aus Ravensburg trainiert im Skypark in Schwäbisch Gmünd
Aufmerksam sitzt „Fame“ neben der Bank und lässt Frauchen Heike Brunsch nicht aus den Augen. Wie die übrigen sieben Rettungshunde in Ausbildung aus dem Ravensburger Raum spürt sie instinktiv, dass heute eine ganz besondere Trainingsaufgabe auf sie wartet. Abseilen steht an. Geübt wird dies im Skypark in Schwäbisch Gmünd.
Keine Frage, diese Besuchergruppe war nicht alltäglich für Ludwig Rettenmaier vom Skypark-Kletterpark-Team in Schwäbisch Gmünd. Denn acht der Teilnehmer, die ihn am Samstag besuchten, kamen auf vier Pfoten daher. Mischlinge, Weimaraner, Irish Setter & Co. erwartete eine ganz besondere Trainingseinheit im Rahmen des Ausbildungswochenendes, das im Ostalbkreis verbracht wurde. „Wir übernachten in Bühlerzell und sind den ganzen Tag am Trainieren“, erläutert Staffelleiterin Heike Brunsch. In ihrem Verein werden Personensuchhunde ausgebildet. Oft sind solche Rettungseinsätze in schwierigem Gelände. So wurden die Retter auf den Skypark in Schwäbisch Gmünd aufmerksam, der ein ganz spezielles Übungsterrain bietet. Und Übung tut not, wenn man seinen Hund zum Rettungshund ausbildet. „Sie sollen Mantrailer werden“, blickt Heike Brunsch auf die Vierbeiner.
Vor zwei Jahren hat sich diese Gruppe gegründet, eine Kooperation mit der Feuerwehr in Leutkirch wird angestrebt. „Es geht darum, vermisste Personen zu finden“, beschreibt die Staffelleiterin die Aufgabe, die die Hunde nach ihrer Ausbildung einmal übernehmen werden.
Was für einen Sinn dieses Training im Skypark macht? „Es geht um die Vertiefung der Vertrauensbasis zwischen Mensch und Tier. Um die Teamarbeit“, beschreibt Heike Brunsch. Schließlich hängen beide zusammen an einem Seil in luftiger Höhe. Und dennoch muss der Vierbeiner ruhig bleiben, damit er später am Boden seine Aufgabe, nämlich eine vermisste Person zu finden, meistern kann. „Dafür ist dieser Skypark optimal“, schwärmt die Staffelleiterin. Es ist eine aufwendige Geschichte. Denn bis das Geschirr für den Hund angelegt ist, an dem er später an einem Seil hängen wird, vergehen viele Minuten. „Es muss sitzen und darf dem Hund nicht wehtun, sonst bekommt er Angst“, erläutert Andreas Jasbinschek. Das Zuschauen zeigt, dass es schon fast eine Wissenschaft für sich ist. „Fame“, die Weimaraner Hündin, lässt diese Prozedur mit stoischer Ruhe über sich ergehen. Im Hintergrund machen sich die anderen Rettungshunde in Ausbildung bemerkbar. Neugierig beobachten sie das Tun ihrer Herrchen und Frauchen, die sich selbst ebenfalls mit Kletterutensilien wie Seil und Karabiner ausstaffiert haben. „Fame“ macht den Anfang. Sie wird zusammen mit Frauchen Heike abgeseilt. Die anderen Mensch/Hund-Teams folgen.
Vorab gab es genaue Einweisung von Simon Schwemmle für das Handeln im Skypark, damit niemand etwas passiert. Und auch dabei lauschten nicht nur die Menschen gut zu, sondern auch die Hunde.